Thomas Fearnley – VERKAUFT

Thomas Fearnley
(Fredrikshald, Norwegen 1802 - 1842 München)

Blick auf die Gauernitzer Elbinsel, Dresden 1829/30

Öl auf Leinwand, 31 x 49,4 cm

VERKAUFT

Provenienz:
Thomas Fearnley (1841-1927), Oslo, Sohn des Malers;
Reeder Thomas Fearnley (1880-1961), Oslo, Enkel des Malers;
Benedicte Fearnley, geborene Rustad (1886-1976), Oslo, Witwe von Thomas, 1966;
Oslo, Grev Wedels Plass, Auktion, 31.05.2010, Lot 2;
Sammlung Asbjørn Lunde (1927-2017), New York seit 2010, Inv. Nr. 528.

Ausstellung:
Thomas Fearnley, Oslo, Kunstnerforbundet, 1966, Kat. Nr. 5;
Thomas Fearnley, européeren, familiens hyllest, Oslo, Astrup Fearnley Museet for Moderne Kunst, 1995, Kat. Nr. 16;
Forests, Rocks, Torrents: Norwegian and Swiss Landscapes from the Lunde Collection, London, National Gallery, 2011, Kat. Nr. 31;
In Front of Nature: The European Landscapes of Thomas Fearnley, Birmingham, The Barber Institute of Fine Art, University of Birmingham, 2012/2013, S. 33,
Abb. 19;
Rocks & Rivers: Masterpieces of Landscape Painting from the Lunde Collection, Edinburgh, Scottish National Gallery of Modern Art, 2015-2017;
Sublime North: Romantic Painters Discover Norway. Paintings from the Collection of Asbjørn Lunde, Hartford, Wadsworth Atheneum Museum of Art, September 2018 bis Januar 2018.

 

Erstmals trafen sich Thomas Fearnley und Johan Christian Dahl 1826 am Lusterfjord, bei dem gemeinsamen Freund Kapitän Munthe. Zusammen unternahmen sie vom 8. bis zum 13. August einen Malausflug nach Feigum, Skjolden und Fortun.1

Anfang des Jahres 1829 besuchte Fearnley seinen neuen Freund Dahl in Dresden, wo dieser mit Unterbrechungen seit 1818 lebte. Mit Caspar David Friedrich und Dahl war Dresden damals ein bedeutendes Zentrum romantischer Malerei. Unter Dahls Anleitung fertigte der jüngere Fearnley eine ganze Reihe von Ölskizzen, deren Motive er in Dresden und seiner landschaftlich reizvollen Umgebung fand.2 Bald adaptierte er Dahls klare, freie Handhabung der Farbe und entwickelte bei seinen eigenen Ölskizzen nach der Natur bald eine erstaunliche Virtuosität.

Die vorzustellende Ölstudie, ist eine sehr ausgearbeitete Vorarbeit zu dem großformatigen Gemälde Blick auf die Elbe (Abb. 1)3 aus dem Jahr 1830. Die Auftragsarbeit wurde, von dem schwedischen Kunstsammler Graf Gustaf Trolle-Bonde (1773-1855)4 bestellt, der sich in seinem Schloss in Säfstadholm mit Werken nordischer Maler und alten Meistern umgab. Blick auf die Elbe hing in Säfstadholm als Gegenstück zu Dahls ebenfalls aus dem Jahr 1830 stammenden Schiffbruch an der norwegischen Küste (Abb. 2), heute Billedgalleri in Bergen5.

Vor Dresden windet sich die Elbe in großen Schleifen und bildet mehrfach kleine Inseln. Hier handelt es sich wohl um die Gauernitzer Elbinsel, fünfzehn Kilometer vor Dresden gelegen. Ein einsamer Segeler ist auf dem Fluss unterwegs. Einzelne Häuser und Kirchen sind in der Ferne auszumachen. Der rechte Vordergrund an den Elbhängen wird von Laubbäumen eingenommen. Die locker gemalten in verschiedenem Grün gefassten Baumwipfel des Vordergrundes werden im Großformat durch etwas Genre ersetzt, einem rastenden Hirten mit seinen Hunden. Im Unterschied zu dem großen Atelierbild weist unsere Studie einen flüssigeren Pinselduktus und ein Interesse an der Lichtwirkung aus, wie es nur in situ entstehen kann.

Abb. 1 Thomas Fearnley, Blick auf die Elbe, 1829, Öl auf Leinwand, 78 x 113 cm, Privatbesitz

Abb. 2 Johan Christian Dahl, Schiffbruch an der norwegischen Küste, 1830, Öl auf Leinwand, 77 x 111 cm, Bergen, Billedgalleri

 


1 Thomas Fearnley - Européeren - Familiens Hyllest, Kat. Ausst., Olso, Astrup Fearnley Museet for Moderne Kunst, 1995, S. 32.

2 Torsten Gunnarsson, Nordic Landscape Painting in the Nineteenth Century, New Haven und London 1998, S. 99 f.

43 Thomas Fearnley, Blick auf die Elbe, 1829, Öl auf Leinwand, 78 x 113 cm, Privatbesitz. Siehe Kat. Thomas Fearnley 1802-1842, Kat. Ausst. Modum, Stiftelsen Modums Blaafarveværk, 1986, Abb. S. 23, S. 30.

4 Svenskt biografiskt lexikon: https://sok.riksarkivet.se/sbl/artikel/17927 (25.01.2019).

5 Johan Christian Dahl, Schiffbruch an der norwegischen Küste, 1830, Öl auf Leinwand, 77 x 111 cm, Bergen, Billedgalleri, Inv. 1239. Siehe Marie Lødrup Bang, Johan Christian Dahl, 1788-1857. Life and Works, Werkverzeichnis, Oslo 1987, Bd. 2, S. 207-208, Nr. 617; Bd. 3, Tafel 259, Nr. 617.

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