Léon Spilliaert – VERKAUFT

Léon Spilliaert
(Ostende 1881 - 1946 Brüssel)

Végétation avec lis, 1913

Indische Tinte, Bleistift und Feder auf Papier, 11,6 x 18,4 cm
Signiert und datiert unten links 25 Avril / 1913 / L. Spilliaert

Provenienz:
Madeleine Spilliaert, Uccle (Tochter des Künstlers);
Irmine van Rossum, Brüssel (Enkelin);
Anne Mortelmans, Brüssel (Urenkelin);
Kunsthandel, Brüssel, 2005;
Privatsammlung, Deutschland.

Die Spilliaert Expertin Dr. Anne Adriaens-Pannier, Kraainem, wird die vorliegende Arbeit in das Werkverzeichnis Léon Spilliaert aufnehmen.

Wir danken Frau Dr. Adriaens-Pannier für ihre Hilfe bei der Recherche.

Unsere Zeichnung ist ein eigenständiges Werk, datiert und signiert von Léon Spilliaert 1913. Keine Studien oder Zeichnungen für diese kleineren Arbeiten sind bekannt. Stillleben mit Flaschen, Blumen, Pflanzen und Muscheln waren immer Teil seiner Kunst. Sie gehören zu seinem Werk gleichwie seine großen Interieurs, Seestücke, Hafenansichten und Selbstportraits, für die er bekannt ist. Eine weitere Zeichnung mit Blumensujet mit dem Titel Arums datiert ebenfalls Avril 1913 und ist in derselben Technik gezeichnet (Abb. 1).

Abb. 1 Léon Spilliaert, Arums, 1913, Indische Tinte, Bleistift und Feder auf Papier, 11,1 x 17,8 cm, Privatbesitz

Die drei belgischen Symbolisten Leon Spilliaert, James Ensor (1860-1949) und Fernand Khnopff (1858-1921) verbindet ihre starke Imagination und ihr Hang zur Zurückgezogenheit. Nur einige Monate zwischen 1899 und 1900 besuchte Spilliaert die Akademie von Brügge, dann zog er es vor, sich sein künstlerisches Repertoire fortan selbst zu erarbeiten. Auf der Weltausstellung in Paris 1900 entdeckte er die Werke der Symbolisten Jan Toorop, Giovanni Segantini, Ferdinand Hodler und Gustav Klimt für sich. Ab 1902 arbeitete Spilliaert als Illustrator für Edmond Demon, ein wichtiger Verleger in Brüssel. Durch Demond entdeckte er für sich die Arbeiten von Fernand Khnopff, Théo Van Rysselberghe, George Mine, Félicien Rops und James Ensor, und auch von französischen Künstlern wie Odilon Redon. Das Jahr 1904 verbrachte Spilliaert in Paris und schloss dort Freundschaft mit dem für den Symbolismus so wichtigen belgischen Dichter Émile Verhaeren. Für einige Jahre, ehe er heiratete und sich niederließ, um seine malerische Aufmerksamkeit der Natur zu widmen, war er Opfer seines eigenen Phantoms. Die viel bewunderte Serie der monochromen Selbstportraits, die er um das Jahr 1907 schuf, sind schonungslos ehrlich und gleichzeitig unwirklich beunruhigend.1

Eine der großen Stärken von Spilliaert ist, dass er, ohne sich auf einen Stil festzulegen – er interessiert sich für den Symbolismus ebenso wie den Expressionismus – eine Vielzahl von Themen entwickelte. Er widmete sich intensiv seiner Kunst und hörte nie auf, zu kreieren. Spilliaerts dramatischer Blick wurde stark von dem Philosophen Friedrich Nietzsche und dem Dramatiker Stefan Zweig beeinflusst. Sein ruheloser Geist könnte der Grund sein, warum er lieber in Bleistift, Tusche und Aquarell als in Öl arbeitete.


1 Vgl. Anne Adriaens-Pannier (Hg.), Léon Spilliaert: a free spirit , Kat. Ausst. Brüssel, Royal Museums of Fine Arts of Belgium, Brüssel 2006, S. 14-15.

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