Carl Dahl

Carl Dahl
(Fåborg 1812 - 1865 Copenhagen)

Fregatte Freya

Öl auf Leinwand, 23 x 21,7 cm

Signiert unten rechts C DAHL
Auf Keilrahmen mit Bleistift C. Dahl / Fregatten Freya 1824-1853

Provenienz:
Privatsammlung, New York.

 

 

 

 

Das vorliegende Gemälde zeigt die Fregatte Freya zusammen mit einer weiteren Fregatte und kleineren Schiffen in dem menschenleeren Kopenhagener Hafen bei Morgendämmerung. Dahl stellt das Schiff in Friedenszeiten dar, ohne Takelage. Lediglich die Maststümpfe sind zu sehen. Schiffe wurden erst zu Kriegszeiten getackelt. Das einzige sichtbare Tauwerk sind die beiden Achterleinen, mit welchen das Schiff an Pollern vertäut liegt. Die Spiegelung des Achterschiffs und der Vertäuung im Wasser des Hafenbeckens wird zum zentralen Bildmotiv. Das morgendliche Licht und die absolute Ruhe der menschenleeren Szene evozieren eine Stille, wie man sie Ende des Jahrhunderts im Symbolismus wiederfindet.

Am 26. August 1819 wurde die dänische Fregatte Freya[1] fertig gestellt, diente ab 8. Mai 1824 für drei Monate als Kadettschiff und stand vom 18. August bis 17. Oktober 1848 und vom 24. März bis 1. Dezember 1849 unter Kriegsausrüstung[2]. 1853 wurde sie aus der Flotte genommen und an das Handelshaus H. Puggaard & Co. verkauft.

Carl Dahl studierte von 1835 bis 1842 an der Königlichen Akademie in Kopenhagen. Er begann seine Karriere als Landschafter und erhielt Unterricht in perspektivischer Konstruktion. Entscheidend für seinen künftigen Werdegang wurde aber die Begegnung mit Christoffer Wilhelm Eckersberg, dem heute bekanntesten Maler des dänischen Goldenen Zeitalters. Seit 1840 unterwies er Dahl in der Marinemalerei, die von da an Schwerpunkt seines Schaffens werden sollte. Durch ihr gemeinsames Interesse wurden Dahl und Eckersberg zu Freunden, die nicht nur gemeinsam im Atelier malten, sondern öfters auch an den Hafen gingen, um dort Schiffe zu zeichnen. Als Anfang der 1850er Jahre Eckersbergs Sehvermögen nachließ, malte häufig Dahl die Takelage von dessen Marinen. Von 1842 bis 1848 unterrichtete Dahl selbst Perspektive an der Königlichen Akademie. Als Zeichenlehrer der Søkadetakademie (1840-1852) nahm er am Seekrieg von 1848-50 teil und hatte durch die Beobachtung von Seemanövern und Gefechten Gelegenheit seine perspektivischen und malerischen Fertigkeiten zu perfektionieren.

Dahl unternahm verschiedene größere Reisen, so war er 1840 in Lissabon, 1852 und 1855 in Deutschland und Südfrankreich, 1861 in Norwegen und ein Jahr später in London und auf den Faröer Inseln.[3]


[1] Technische Daten: Länge 48,09m, Breite 11,84m, Tiefgang 5,42m; Deplacement 1,11t; Besatzung: 404 Personen; Schiffsartillerie: 28 Stück 18-Pfünder Kanonen, acht 8-Pfünder Kanonen, zehn 30-Pfünder Karronaden, vier 12-Pfünder Haubitzen (zu einem späteren Zeitpunkt 46 Stück 18-Pfünder Kanonen).

[2] Im März 1848 begann der dreijährige Schleswig-Holsteinische Krieg (dänisch: Treårskrigen). Kriegsparteien waren einerseits die deutsche nationalliberale Bewegung in den Herzogtümern Schleswig und Holstein im Bündnis mit den meisten Staaten des Deutschen Bundes und das Königreich Dänemark. Das Londoner Protokoll vom 8. Mai 1852 garantierte einerseits den Fortbestand der dänischen Herrschaft über die Herzogtümer, andererseits auch deren Eigenständigkeit.

[3] Zur Biographie Dahls siehe C. W. Eckersberg og hans elever, Kat. Ausst, Statens Museum for Kunst, Kopenhagen 1983, S. 93. The Golden Age of Danish Painting, Kat. Ausst. Los Angeles County Museum of Art, Metropolitan Museum of Art, New York 1994, S. 71.

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