Thomas Fearnley
(Fredrikshald, Norwegen 1802 - 1842 München)
Die Bucht von Neapel, 1833
Öl auf Papier auf Pappe, 14,7 x 24,8 cm
Bezeichnet, datiert und monogrammiert unten rechts Neapel 1/7 33 TF.
Provenienz:
Oslo, Grev Wedels Plass, Auktion, 19.11.2003, Lot 23;
Sammlung Asbjørn Lunde (1927-2017), New York, seit 2003, Inv. Nr. 223.
Ausstellung:
In Front of Nature: The European Landscapes of Thomas Fearnley, Birmingham, The Barber Institute of Fine Art, University of Birmingham, 2012/2013, S. 42, Abb. 25, S. 116.
Besonders hoch bewertete Johan Christian Dahl Fearnleys Naturstudien. Aus diesem Grund schlug Dahl kurz nach dem frühen Tod des Freundes im Alter von nur 39 Jahren dem Vorstand der Nasjonalgalleriet in Oslo vor, für das Museum eine Gruppe seiner Naturstudien aus dem Nachlass zu erwerben. Dahl beschrieb die Studien als, besser als die vollendeten Gemälde; denn in ihnen offenbarte er seine wahres Ich – wie er war und wie er fühlte von Angesicht zu Angesicht mit der Natur.1
Unsere en plein-air gemalte Ölskizze entstand im Juli 1833. Fearnley malte in jenen Monaten vor allem an der Südküste von Neapel, in Castellammare, Sorrent und Amalfi. Das Hauptinteresse des Künstlers gilt weniger der Topographie als der hohen Luftfeuchtigkeit eines Sommertages, die Wasser, Land und Wolken in einer fein nuancierten Vielfalt an Blautönen verschwimmen lässt.
Nach achtzehn Monaten in Dresden reiste Fearnley weiter nach Süddeutschland. 1830 kam er in München an und freundete sich dort mit den Künstlern Christian Morgenstern, Jørgen Sonne und Wilhelm Bendz an. Im selben Jahr reiste er weiter nach Rom. Sein primäres Interesse – die Ölskizzen beweisen dies – lag nun in der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem intensiven südlichen Licht. In den Jahren 1832 und 1835 führten ihn seine Reisen bis nach Süditalien.
1 Oslo, Nasjonalgalleriet; Brief datiert 28. Mai 1843, Dresden.