Johann Heinrich Schilbach (Barchfeld 1798 - 1851 Darmstadt)
Gebirgsbach im Salzkammergut, 1842
Öl auf Papier
26 x 19,8 cm
Provenienz:
Die Enkelin des Künstlers Dorothea Koch, Darmstadt,seither Familienbesitz
Literatur:
Gisela Bergsträsser, Johann Heinrich Schilbach, Darmstadt 1959
Märker, K.D. Pohl, Johann Heinrich Schilbach, Heidelberg 2000
Wir danken Dr. Peter Märker für seine freundliche Unterstützung bei der Zuschreibung der vorliegenden Ölskizze
Der 1798 geborene Schilbach gehört dem selben Jahrgang an wie F.T. Horny und Carl Blechen, gehört also wie diese zu den jüngeren Vertretern der deutschen Romantik. Er war von den Zeitgenossen hoch geschätzt, die ‚anspruchslose Natürlichkeit‘ seiner Kunst, die ihr ‚eine Stelle neben dem Schönsten dieser Art‘ sicherte, wurde gerühmt. Die ‚Wahrheit‘ in der Kunst Schilbachs preist kein geringerer als der Nazarener Julius Schnorr von Carolsfeld, dessen eigenes künstlerisches Ideal, auch als Landschaftszeichner, allerdings ein ganz anderes gewesen ist.
Die ursprünglich für den eigenen Gebrauch gemeinten Ölskizzen, wunderbare Beispiele früher Freilichtmalerei, sind aus heutiger Sicht das Modernste und - im Vergleich zu seinen Gemälden - auch Unkonventionellste seines Werks. Sie liefern erneut den Beweis dafür, daß die Landschaftsstudie dieser Zeit in ihrer Offenheit und dem absichtsvollen Nonfinito, das der Imagination Spielräume läßt, das künstlerische Wollen der Epoche deutlicher zu artikulieren vermag, als das ‚fertige‘ Gemälde (gekürzter Auszug des Vorworts Kat. Ausst. Schilbach s.u.).
Schilbach lernte bei dem in Darmstadt tätigen Theatermaler Primavesi. Er verkehrt in Darmstädter Künstlerkreisen und unternimmt zusammen mit dem Heidelberger Ernst Fries Reisen nach München, ins Berchtesgadener Land und ins Salzkammergut. 1823 geht er mit Ernst Fries nach Rom. Er wohnt zusammen mit Heinrich Reinhold und Johann Joachim Faber. Zu seinen Freunden zählen Schnorr von Carolsfeld, Ludwig Richter und Carl Wilhelm Götzloff, mit denen er arbeitet und in die römische Campagna reist. 1828 kehrt er nach Darmstadt zurück, das er nun nur noch kurzweilig Reisen verläßt, so z.B. 1842 für eine Reise ins Salzkammergut, wo nach Meinung Dr. Peter Märkers vom Hessischen Landesmuseum in Darmstadt auch die vorliegende Ölskizze entstanden ist.