Giuseppe de Nittis – VERKAUFT

Giuseppe De Nittis (Barletta 1846 - 1884 St.-Germain-en-Laye)

Marina e Velieri - Seestück mit Segelschiffen, 1871-1873

Öl auf Holz, 9 x 17,6 cm

Provenienz:
Sammlung Jean Dieterle, Paris
Familie Dieterle

Literatur:
Mary Pittaluga und Enrico Piceni, De Nittis, Mailand 1963, Nr. 32
Piero Dini und Giuseppe Luigi Marini, De Nittis. La vita, i documenti, le opere dipinte, catalogue raisonné, Turin 1990, Bd. 1, S. 379, Nr. 121, Bd. 2 Abb.

Wir danken Frau Prof. Farese Sperken, Bari, für die Authentifizierung des Werkes, welches sie im Original begutachtet hat.

 

Einen weiteren Themenbereich der Jahre 1871-1873 bilden die kleinen Hafenbilder, Meeresstudien und Fischerszenen, in denen De Nittis, aufgewachsen in einer Stadt an der Adria, seine enge Verbundenheit mit dem Meer thematisiert. Diese Marinestudien sind überraschend zahlreich und sehr unterschiedlich. Das Repertoire des Künstlers reicht von winzigen Seestücken mit Segelschiffen oder Fischerbooten, zu neapolitanischen Küstenbildern und Sonnenuntergängen über dem Meer, bis zu der mondänen, ganz pariserisch anmutenden Interpretation des Themas beispielsweise in der Amazone am Meeresstrand[1] von 1873.

Von den drei hier analysierten Tafeln sind die Kompositionen Le Barche, mit den fast monumentalen Kähnen, die vertikal in die Bildmitte eindringen, und Spiaggia e Barche, wo die ausgesparte braune Fläche mit den Netzen von intensiven, strahlenden Gelbzonen ‚eingerahmt’ wird, wohl die modernsten und konsequentesten Versuche den unbemalten Grund der Holztafel als Farbwert in die Komposition einzubinden.

Ähnlich, aber früher als De Nittis, gingen auch Mitglieder der toskanischen Künstlergruppe der Macchiaioli vor, mit denen der apulische Künstler, dank seiner Freundschaft mit dem schon erwähnten Florentiner Maler und Bildhauer Adriano Cecioni – wie er ein Gründungsmitglied der Schule von Resina – in engem Kontakt stand. Vor allem der früh verstorbene Giuseppe Abbati und Giovanni Fattori, der wohl bedeutendste Vertreter der Macchiaioli, machten von diesem ingeniösen Stilmittel häufig Gebrauch.

Delikatere Farben – das Kolorit ist entschieden heller – wählte De Nittis für das Bildchen Marina e Velieri, das ganz auf Fernsicht konzipiert ist. Die wenigen Segelschiffe wirken wie an die seitlichen Bildränder gedrängt um den Blick auf das Meer, die Landzunge und auf den Höhenzug im Hintergrund freizugeben.


[1] Dini, Marini 1990, op. cit., Nr. 468.

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