Antoine Chazal, zug.
(1793 - Paris - 1854)
Ein Kürbis
Öl auf Leinwand, 32 x 38 cm
Provenienz:
Privatsammlung, Frankreich;
Privatsammlung, New York.
Antoine Chazal gibt den naturgroßen Kürbis in einem eng gefassten Ausschnitt und auf entsprechend kleinformatiger Leinwand wieder. Damit erzielt er eine ungewöhnlich packende Wirkung der Darstellung. Die Komposition ist sorgfältig gewählt. Neben den Kürbis hat der Künstler ganz selbstverständlich ein winzig kleines Gänseblümchen platziert. Dessen Zartheit betont die robuste Gestalt und Größe des Kürbisses.
Ein warmer Lichtstrahl fällt auf den Kürbis und bildet tiefe Schatten auf der Oberfläche seiner zerfurchten Haut. Die Wirkung des Lichtes steigert die räumliche Präsenz und Plastizität der Pflanze. Der betont pastose Farbauftrag unterstützt die dreidimensionale Wirkung der Malerei.
Chazals Lehrer, Gerard van Spaendonck und Jan van Os, verwendeten ebenfalls dieses warme, direkte Licht. In der Stillebenmalerei Frankreichs um 1800 war diese Art des Lichteinsatzes stilbildend. Die Entwicklung des französischen Stilllebens im 19. Jahrhundert basierte auf den Traditionen der niederländischen und flämischen Altmeister. Zahlreiche dieser Vorbilder waren auch nach der Revolution in französischen Sammlungen öffentlich zu sehen.[1]
In der Wahl des Motivs dürfte Chazal von der Tradition des spanischen Stilllebens beeinflusst gewesen sein. Insbesondere die nahezu veristischen Stillleben von der Hand Luis Egidio Meléndez (1716-80) müssen hier Erwähnung finden.
Antoine Chazal war Schüler des berühmten Blumenmalers Gerard van Spaendonck. Chazal malte auch Gemüsestillleben. Er arbeitete außerdem als Kupferstecher. Chazal stellte von 1822 bis 1853 regelmäßig im Pariser Salon aus. Im Jahr 1838 wurde ihm der Titel eines Chevalier der Légion d’honneur verliehen, eine Auszeichnung, die seiner Person breite öffentliche Anerkennung verlieh.[2]
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Elisabeth Hardouin-Fugier, Etienne Grafe and Peter Mitchell, French Flower Painters of the 19th Century: A Dictionary, New York 1989.
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Philippe Nusbaumer und Pierre Rosenberg, Antoine Chazal 1793-1854: Vie et oeuvre, Le Pecq-sur-Seine 2012.