Peder Balke
(Hedemarken, Norwegen 1804 - 1887 Oslo)
Segelschiff auf stürmischer See, 1860er Jahre
Öl auf Papier auf Pappe, 17,3 x 23,9 cm
Signiert unten rechts Balke
Rückseitiger Stempel DEP 666 (Inventarstempel, Kopenhagen, Statens Museum for Kunst)
Provenienz:
Karl Balke, Olso, 1914, Sohn von Peder Balke;
Wohl Marie Balke, Tochter Karls, verheiratete Schioldborg;
Direktor W. Schioldborg, Oslo, 1954;
Galerie Jean-François Heim, Paris, 2001;
Sammlung Asbjørn Lunde (1927-2017), New York, seit 2001, Inv. Nr. 507.
Ausstellung:
Norges Kunst Jubilæumsutstillingen 1814-1914, Oslo, Frognerparken, 1914, Kat. Nr. 24;
Peder Balke. 1804-1887, Oslo, Kunstnernes Hus, 1954, Kat. Nr. 148;
Et dramatisk møte - Ørnulf Opdahl og Peder Balke, Modum, Blaafarvevaerket, 2006, Kat. Nr. 58;
Den ville natur. Sveitisk og norsk romantikk. Malerier fra Asbjorn Lundes samling, New York, Tromsø, Nordnorsk Kunstmuseum und Bergen Billedgalleri, 2007, S. 130, Kat. Nr. 45;
Forests, Rocks, Torrents: Norwegian and Swiss Landscapes from the Lunde Collection, London, National Gallery, 2011, Kat. Nr. 12;
Peder Balke: Visjon og revolusjon, Tromsø, Nordnorsk Kunstmuseum, 2014, Kat. Nr. 42, Abb. S. 107;
Paintings by Peder Balke, London, National Gallery, 2014 /2015, Kat. Nr. 27, Abb. S. 89;
Rocks & Rivers: Masterpieces of Landscape Painting from the Lunde Collection, Edinburgh, Scottish National Gallery of Modern Art, April 2015 - Januar 2017;
Peder Balke: Painter of Northern Light, New York. The Metropolitan Museum of Art, April - Juli 2017 (https://www.metmuseum.org/art/collection/search/690351, 22.01.2019);
Sublime North: Romantic Painters Discover Norway. Paintings from the Collection of Asbjørn Lunde, Hartford, Wadsworth Atheneum Museum of Art, September 2017 - Januar 2018.
Im Jahr 1914 fand im Frogner Park in Oslo eine große Jubiläumsausstellung zum 100-jährigen Bestehen der norwegischen Verfassung statt. Zeitgenössische, aber auch bereits verstorbene norwegische Künstler waren auf der Ausstellung präsent, so Peder Balke mit insgesamt zehn Werken. Ein Bild davon ist Segler auf stürmischer See. Nach dem Tod des Malers 1887 blieb es bei den Erben und kam so in der Ausstellung 1914 erstmals an die Öffentlichkeit.
Unser Gemälde gehört dem Spätwerk Balkes an, das sein heutiges Renommee als Pionier der Moderne begründet. Seit den 50er Jahren radikalisierte der Maler seine maltechnischen Verfahren, insbesondere seine Nass-in-Nass Technik und das Malen mit Schwamm und Fingern. Die Beschränkung der Palette auf Schwarz-grün und Blau lässt die Gewitterstimmung noch bedrohlicher wirken. Balke zeigt einmal mehr die anhaltende Konfrontation zwischen Mensch und Natur, verkörpert in dem einsam gegen die Wellen ankämpfenden Schiff. Um das Segelschiff nach dem Farbauftrag etwas aufzuhellen nimmt er nasse Farbe mit dem Finger ab – der Fingerabdruck ist deutlich zu sehen.